Im Rahmen der jährlichen Vertreterversammlung stellte die Dortmunder Volksbank am 17. Juni 2019 die Bilanz des Jahres 2018 vor. Vorstandsvorsitzender Martin Eul freute sich, den Vertretern der rund 155.000 Mitglieder im Casino-Saal der Spielbank Hohensyburg gute Zahlen präsentieren zu können: „Wir konnten im vergangenen Geschäftsjahr außerordentlich solide Wachstumszahlen verzeichnen. Die Bilanzsumme unserer Bank knackte erstmals die Sieben-Milliarden-Euro-Marke. Mit dem besten Kreditwachstum in der Geschichte der Bank haben wir außerdem eindrucksvoll die Nähe zu unserer heimischen Wirtschaft und unsere Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt“, so Eul. Das positive Ergebnis sei besonders vor dem Hintergrund der größten IT-Umstellung, die die Dortmunder Volksbank im vergangenen Jahr gemeistert hat, hervorzuheben. Aufgrund der guten Ergebnisse beschloss die Versammlung erneut eine Dividende von vier Prozent.
Vertreterversammlung 2019 mit Peter Hahne
Dortmunder Volksbank liefert gute Zahlen für 2018 – erneut Dividende von vier Prozent beschlossen

In seiner Rede ging der Vorstandsvorsitzende zunächst auf die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen ein. Das Jahr 2018 sei ein unruhiges und schwieriges Bankenjahr gewesen. So seien die Zinsen unverändert niedrig – und es sei keine Besserung in Sicht. Eul stellte jedoch heraus, dass es dem Gros der deutschen Banken, allen voran den Sparkassen und Volksbanken, noch einigermaßen gut gehe. Dabei kritisierte er vor allem den „Alarmismus“ mancher Beratungsgesellschaft und die aus seiner Sicht von der Öffentlichkeit fehlinterpretierte Aussage der Bankenaufsicht (BaFin), sie schicke die Krisenbanken auf die „Intensivstation“. Gemeint hätte die BaFin damit lediglich, eine erhöhte Obacht und erhöhte Vorsorge. Ein bevorstehender Weltuntergang sei also nicht in Sicht, zumal „wir Banken seit Jahren sehr konsequent unsere Hausaufgaben, namentlich auf der Kostenseite gemacht haben“, so Eul. Ein Resultat daraus sei eine bemerkenswerte Konsolidierung im deutschen Bankgewerbe.
Filialarchitektur weiter im Blick
Und auch die Dortmunder Volksbank habe diesen Kurs eingeschlagen: 2015 wurde aufgrund des signifikant veränderten Kundenverhaltens die gesamte Filialarchitektur auf den Prüfstand gestellt und eine Reihe von Filialen mit anderen Stellen zusammengelegt. „Derzeit befassen wir uns mit weitergehenden Optimierungen. In Castrop-Rauxel wird nur die Hauptstelle am Biesenkamp verbleiben, in Schwerte vermutlich nur die Hauptstelle in der Kuhstraße. In Unna und Hamm wird sich die Volksbank mit jeweils zwei bis drei Zusammenlegungen befassen müssen und in Dortmund seien es möglicherweise fünf bis sechs Stellen, die in der Regel eine enge räumliche Beziehung zu anderen Stellen aufwiesen. „Dafür gibt es immer handfeste, nämlich betriebswirtschaftliche Notwendigkeiten. Diese Art der Entscheidungen machen wir uns keineswegs leicht“, stellte Eul heraus und ergänzte: „Filialen wird es aber immer geben, davon bin ich überzeugt. Fundierte Finanzberatung wird auch in Zukunft von Angesicht zu Angesicht vonstattengehen. Menschen wollen auch in einer digitalisierten Welt weiterhin mit Menschen sprechen und nicht mit Maschinen agieren.“ Allerdings müsse die Volksbank im Sinne der Digitalisierung 24/7 liefern: einfach, bequem, mit einem benutzerfreundlichen Zugang sowie einem unkomplizierten Wechsel zwischen den Zugangswegen. „Das ist die große Herausforderung, vor der wir Banken stehen“, so Eul.
Außerdem informierte der Vorsitzende die Mitgliedervertreter der Genossenschaftsbank darüber, dass sich die Aufsichtsräte und Vorstände der „Volksbank eG, Waltrop“ und der Dortmunder Volksbank in Sondierungsgesprächen mit dem Ziel einer Fusion befinden. Es würden nicht nur die gemeinsamen Grenzen und das veränderte Kundenverhalten regelrecht dazu einladen, Kräfte zu bündeln, auch die in wenigen Gesprächen erzielten Ergebnisse und Schnittmengen seien erstaunlich groß. „Das stimmt uns alle sehr optimistisch“, betonte Eul und erläuterte weiter: „Wer sich die Landkarte ansieht, erkennt, dass wir eine Flächenbank geworden sind, über Dortmund hinaus. Strategisch gesehen, wäre eine Fusion mit Waltrop ein großer Schritt in Richtung Westen. Wir erweitern unser Einzugsgebiet.“ In den nächsten Wochen werde sehr intensiv, gewissenhaft und vor allem verantwortungsbewusst auf das Ziel einer Verschmelzung hingearbeitet. Die Entscheidung über ein Zusammengehen obliegt den jeweiligen Vertreterversammlungen.
Wechsel im Aufsichtsrat – Gastredner Peter Hahne
Mit der Vertreterversammlung im Jahr 2019 endet turnusgemäß die Amtszeit der Aufsichtsratsmitglieder Cornelia Helm und Wilhelm Gerhard Mohs. Beide standen zur Wiederwahl und wurden in ihrem Amt bestätigt. Heinz-Lothar Luther, dessen Amtszeit ebenfalls turnusmäßig endete, konnte aufgrund der durch die Satzung festgelegten Altersgrenze nicht wiedergewählt werden. Neu in den Aufsichtsrat wählten die Vertreter Andreas Bankamp, Geschäftsführer REMONDIS Aqua GmbH & Co. KG und REMONDIS Aqua International GmbH.
Als Arbeitnehmervertreter wurden bereits am 6. Juni 2019 Karin Anton, Harald Hirsch, Peter Schattauer, Sebastian Schatter und Bernd Wulff erneut in den Aufsichtsrat gewählt.
Gastredner der Veranstaltung war in diesem Jahr Peter Hahne. Der renommierte Fernsehjournalist, der über 30 Jahre das „Gesicht“ der ZDF-Hauptnachrichtensendungen „heute“ und „heute journal“ war, hielt einen Vortrag zum Thema „Zukunft ist Herkunft – Welche Werte wir festhalten müssen“.
Geschäftszahlen 2018 der Dortmunder Volksbank
Die Bilanzsumme 2018 beträgt 7,007 Milliarden Euro. Mit einem außergewöhnlichen Wachstum von 322 Millionen Euro oder 4,8 Prozent bleibt die Dortmunder Volksbank die Nummer Eins der genossenschaftlichen Banken in Nordrhein-Westfalen und eine der größten Volksbanken in Deutschland. Im Bereich der Kundenkredite konnte das beste „Kreditjahr“ der Unternehmensgeschichte mit einem Zuwachs von 347 Millionen Euro (+ 7,8 Prozent) erzielt werden. Um dieses Ergebnis zu erreichen, musste ein Kreditvolumen von über einer Milliarde Euro neu zugesagt werden. Das Volumen der Kundeneinlagen konnte trotz der noch immer anhaltenden Niedrigzinsphase um 210 Millionen Euro gesteigert werden (nach 211 Millionen Euro Wachstum im Geschäftsjahr 2017). Das entspricht einem Zuwachs von glatt vier Prozent und lag über den Erwartungen. Zuwachs verzeichnete die Dortmunder Volksbank erneut bei der Anzahl ihrer Mitglieder. Inzwischen sind fast 155.000 Kunden zugleich Anteilseigner der Genossenschaftsbank. Der Prozentsatz derjenigen, die an der Bank beteiligt sind, stieg somit auf 64 Prozent.